13. bis 15. November
Flughafenchef Michael Garvens und LPC-Präsident Peter Pletschacher eröffneten die Jahrestagung am Freitag vormittag, bevor es direkt danach in einer Podiumsdiskussion um die Frage ging, ob Billigflieger auch auf der Langstrecke gewinnbringend fliegen können. Insbesondere diskutierten die Teilnehmer über veränderte Reisegewohnheiten sowie die Einsparmöglichkeiten und die mögliche Zusammenarbeit zwischen Low-Cost-Carriern.
Prof. Klaus-Dieter Scheuerle, Karl Ulrich Garnadt, Michael Krons, Michael Garvens, Prof. Christoph Brützel (v.l.n.r.) (Foto: (c) Roland Oster/LPC)
Während Flughafenchef Garvens für die Zukunft auch Umsteigeverbindungen beispielsweise zwischen Ryanair und Eurowings möglich sah, schätzte Lufthansa-Vorstand Garnadt das als deutlich unwahrscheinlicher ein. Es wurde darauf hingewiesen, daß sich der Markt in den letzten 20 Jahren drastisch verändert hat. Mittlerweile seien 95% aller innereuropäischen Flüge Point-to-Point, also Direktflüge. Umsteigeverbindungen würden immer weiter abnehmen, weil sie bei den Kunden unbeliebt seien.
Auch die Frage, was einen Low-Cost-Carrier ausmacht und von konventionellen Airlines unterscheidet, wurde diskutiert. Einsparpotential für Low-Cost-Carriern sah Prof. Brützel besonders beim Wegfall der Umsteigeverbindungen. Kosten und Verantwortung beispielsweise für das Umladen des Gepäcks würden von den Airlines auf Passagiere und Flughäfen verlagert.
Einblicke in DFS und Germanwings
Prof. Klaus-Dieter Scheuerle, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS, erläuterte die Herausforderungen, immer mehr Flugbewegungen mit weniger Personal und Etateinsparungen zu bewältigen. So arbeiteten bei der DFS aktuell 500 Mitarbeiter weniger als noch 2013. Ausserdem berichtete er vom Engagement der DFS am Flughafen London Gatwick.
Anschließend war der LPC zu Gast beim Germanwings Integrated Operations Control Center, wo uns ein Einblick gewährt wurde in die Planung und Steuerung hunderter täglicher Flugbewegungen. Dieser Besuch kam genau zum richtigen Zeitpunkt, als das IOCC sich jetzt auch mit der neu dazu gekommenen Langstrecke der Eurowings befassen muss und über erste Erfahrungen berichtet werden konnte.
Clubabend auf dem Rhein
LPC-Geschäftsführer Clemens Bollinger beim Clubabend auf dem Rhein (Foto: (c) Roland
Der Clubabend fiel in diesem Jahr ins Wasser – fast. Auf der “Jan van Werth” feierte der LPC auf dem Rhein und liess sich nebenbei von Rimova Einzelheiten zur geplanten Produktion des ersten Ganzmetall-Verkehrsflugzeugs, der Junkers F-13, erläutern.
Samstag im Zeichen des DLR
NORAH. So heisst die Lärmwirkungsstudie, mit der das DLR in den letzten Wochen Schlagzeilen gemacht hat. Dr. Uwe Müller hat dem LPC die Hintergründe erläutert und über Details der Studie berichtet. Dann stand das :envihab auf dem Programm, wo wir unter anderem über die gerade zu Ende gehende Schlafstudie informiert wurden: die Probanden lagen 60 Tage nonstop in Betten, die zum Fussende 6 Grad in die Höhe geneigt waren. Damit sollen Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Körper erforscht werden, und Möglichkeiten, Muskel- und Knochenschwund durch speziellem Training entgegenzuwirken.
LPC-Mitglieder im Columbus-Trainingszentrum (Foto: (c) Roland Oster/LPC)
Um Astronauten ging es auch im European Astronaut Center, in dem die esa-Astronauten für ihre Missionen fit gemacht werden. Neben dem legendären Wasserbecken, in dem die Ausseneinsätze an der ISS trainiert werden, durften wir auch einen Blick in das Columbus-Trainingsmodul werfen.
Nach einer kurzen Mittagspause besuchten wir den ETW, den European Transonic Windtunnel, der, in seiner Art weltweit einzigartig, die Strömungen an Flugzeugmodellen misst.
Zum Abschluss unseres DLR-Besuchs warfen wir noch einen Blick in das Philae-Kontrollzentrum, das im Moment mangels Kontakt mit dem Lander leer steht. Philae-Missionsleiter Stephan Ulamec gab fachkundig Auskunft über den aktuellen Stand und die Hoffnung, in diesen Wochen noch einmal Kontakt zum Lander aufnehmen zu können.
Festabend im Schokoladenmuseum
Verleihung Hugo-Junkers-Preis.
Mit Blick auf den Kölner Dom feierte der LPC im Schokoladenmuseum Köln seinen Festabend, an dem Präsident Peter Pletschacher auf 60 Jahre LPC zurückblickte. Ausserdem wurde der Hugo-Junkers-Preis 2015 vergeben.
Mit der Mitgliederversammlung am Sonntag endete die Tagung dort, wo sie begonnen hatte, am Flughafen Köln/Bonn.
Folder zur Jahrestagung downloaden [pdf, 1 MB]
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