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LPC am BER

Der Hauptstadtflughafen erfindet sich mit vielen Innovationen neu



Der BER kämpft mit seinem schlechten Ruf aus der Vergangenheit und versucht mit vielseitigen Innovationen, das Vertrauen der Passagiere zu gewinnen. LPC-Mitglieder erhielten am 30. Mai vor Ort ein ausführliches Briefing zu den aktuellen Entwicklungen am Hauptstadtflughafen durch Thomas Huff Andersson (Foto), seit gut einem Jahr Geschäftsführer Operations der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH (FBB).



Bewährt hat sich die inzwischen von zahlreichen anderen Airports übernommene Vergabe von kostenlosen Zeitfenstern bei den Sicherheitskontrollen. Rund 10 000 tägliche Slots an inzwischen sechs Kontrolllinien stehen in diesem Sommer zur Verfügung. Dass es ansonsten bei den Fluggast- und Handgepäckkontrollen zu Spitzenzeiten noch immer Gedränge gibt liegt insbesondere an dem hier begrenzten Stauraum. Verbesserungen verspricht man sich, wenn im Terminal 2 voraussichtlich noch in diesem Monat der erste CT-Scanner in Betrieb geht, bei dem Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht mehr dem Handgepäck entnommen werden müssen.


Bis zum Jahresende sollen alle acht Kontrolllinien im Terminal 2 mit der neuen Technologie ausgestattet sein. Ferner prüft die FBB gegenwärtig, ob sie nach dem Frankfurter Beispiel die bisher bei der Bundespolizei liegende Organisation der Kontrollen ab dem kommenden Jahr in eigener Regie übernimmt. Dann könnte man selbst über Gebühren, Technologien und Prozesse entscheiden. Bewährt hat sich auch das Self-Check-in, bei dem die Passagiere Bordkarte und Gepäckanhänger aus Automaten ziehen und nur noch die Koffer an einem Schalter abgeben. Bisher nutzen zwölf Airlines am BER diese Möglichkeit, weitere sollen folgen.


Getestet wird der weitere Weg zum biometrischen Flughafen derzeit mit einer App, bei der eine Gesichtserkennung die klassische Bordkarte beim Zugang zur Sicherheitskontrolle ersetzt. Vorerst nur Premium-Kunden der Lufthansa nutzbar, soll sie später weiteren Kunden auch anderer Airlines zur Verfügung stehen. Geplant ist auch ein Neustart der Initiative „Via Berlin“, die auch ein Umsteigen von Passagieren verschiedener Point-to-Point-Carrier am BER ermöglichen soll. Mit der Schließung des Terminals 5 im ehemaligen Abfertigungsgebäude des DDR-Flughafens Schönefeld ist zumindest die Problematik einer schnellen Anbindung entfallen, andere logistische Fragen gilt es noch zu klären.


Die häufig langen Wartezeiten für ankommende Reisende bei der Gepäckausgabe führt Andersson auf die hohen Krankenstände bei den in Deutschland tätigen Abfertigungsunternehmen zurück, deren Vertragspartner die Airlines sind. Rund 20 bis 30 Prozent der Beschäftigten sind hier ständig krankgemeldet, erheblich mehr als in anderen Ländern. Wenn dann Flugzeuge verfrüht oder verspätet landen, sind die Ladeteams oft noch bei der vorherigen oder schon bei der nächsten Maschine und es mangelt an Reserven. In Spitzenzeiten helfen hier bereits Angehörige der Flughafenfeuerwehr oder des Winterdienstes aus, wurden gut 50 FBB-Mitarbeiter in der Bedienung der Fluggastbrücken geschult. Rainer W. During

Foto; FBB


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