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LPC Inforeise 2006: Moskau

Großer weißer LPC-Fleck geschlossen


Mit dem Touchdown auf der 32/R des Moskauer Flughafens Domodedovo / DME ging eine Gruppe von 19 Mitgliedern daran, einen der letzten „weißen” Flecke auf der LPC- Erkundungslandkarte zu tilgen. Dank der Vorbereitung und der guter Betreuung durch die Gastgeber, voran der East-Line-Group, der Sukhoi Civil Aircraft und Germania-Express geriet die Reise zum vollen Erfolg.

Der Reihe nach: Bei der SCAC (Sukhoi) wird eine RJ-Familie (60-75-95 Sitze) für den russischen Markt und die Welt entwickelt. Die Mockups von Kabine und Cockpit entsprechen modernen Standards. I. Vinogradow, Dir. SCAC führte aus, man werde ein konventionelles Metallflugzeug bauen und auf Composite – Werkstoffe verzichten. Das Triebwerk würde zusammen mit SNECMA entwickelt und zahlreiche andere westliche Partner seien am Programm beteiligt. Den Hinweis auf die übrigen Player (Bombardier, Embraer u.a.) in diesem umkämpften Markt der Regionalflugzeuge sieht man gelassen. Als Vorteile gegenüber der Konkurrenz bietet das eigene Produkt eine größere Kabine, mehr Stauraum für Handgepäck und Preisvorteile bei der Beschaffung durch günstigere Produktionskosten in den Werken von Komsomolsk am Amur.

Programmstart erfolgt bei Verträgen über 50 Maschinen; z.Zt. in Verhandlung. 1. Auslieferung könnte 8/07 erfolgen. Entwicklungsbudget: 920 Mio. USD. Russische Gastlichkeit rundete den ersten Arbeitsabschnitt auf das Angenehmste ab. „Boef Stroganoff”, im Brottopf serviert, Gipsy-Musik und „Wässerchen”, dargeboten im „Godunov” – einer einzigartigen Location – das hatte was! Zweiter Tag. Die rasante Entwicklung und der weitere Ausbau des Flughafens Domodedovo , der schon jetzt die Nr.1 in Russland ist, stehen zur Besichtigung und Diskussion auf dem Programm.

Zu Zeiten der UdSSR hatte DME schon einmal 30 Mio. Passagiere / Jahr! Niemand vermag sich vorzustellen, wie diese Zahl bei Fehlen all der heute üblichen Abfertigungseinrichtungen gehandelt werden konnte. Nach der Wende wurden gerade noch 1,2 Mio. Passagiere registriert. Seit 2001 (3,9 Mio.) stetes Wachstum und heuer werden bereits 13.3 Mio. erwartet.

Überall wird gebaut und was fertig ist, präsentiert sich als Insel des Aufbruchs und entspricht internationalen Maßstäben bzw. setzt Standards , wie bei der Sicherheits-kontrolle oder bei der Mutter-Kind-Betreuung in einem separaten Service-Center. Mit einem weiteren, 500 Mio. USD kostenden Programm wird nunmehr zügig die Landseite mit allen noch fehlenden Einrichtungen, z.B .Parkhaus, Shoppinghall, Hotel etc. versehen.

Zum Abschluss der Flughafen-Tour Besuch im Catering Center. In Schutzbekleidung gehüllt, der großen Chef-Visite der Charité nicht unähnlich, offenbarte der Blick über die Schulter der Beschäftigten, wie aus 800 Rezept-Kreationen die täglichen 40 000 Portionen für die Airlines bereitgestellt werden. Durch Ausbau soll auch hier die Kapazität auf 70 000 steigen.

Einen kulturellen Höhepunkt boten uns die Gastgeber mit dem Besuch des Bolschoi-Theaters. „Pique Dame” und „Les Presage” von Tschaikowsky, dargeboten in schnörkelloser Choreographie von einer begeisternden Companie mit exzellenten Solisten – klassische russische Tanzkultur at it’s best – Bolschoi eben. Dritter Tag. Briefing zur weiteren Entwicklung von DME. Die Ressourcen, vor allem in Form verfügbarer Flächen sind gewaltig. Das vorhandene Parallelbahnensystem ließe sich letztendlich auf 12 Bahnen ausbauen!

Daniel Burkhard, langjähriger Repräsentant von BA in Osteuropa und Rußland, heute im Management von DME gab interessante, um persönliche Erfahrungen bereicherte Einblicke über Möglichkeiten und Grenzen in diesem Land der großen Veränderungen. Es war ihm anzumerken, daß er gern bei der jetzigen Aufbauphase dabei ist. Der Tupolew -Termin in Monino fiel aus und ermöglichte, bei einer kurzen, geführten Tour einen Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Moskaus zu werfen. Kurz vor dem Rückflug gab ein Vertreter der Sibir den Interessierten noch Auskunft über die Aktivitäten seiner Airline.

Die Moskaureise hat sich gelohnt. Den Organisatoren gilt es Dank zu sagen, besonders Jekaterina Makarova und Vladimir Gushchin, beide von EastLine. Reizende junge Leute, immer freundlich und präsent sorgten sie auch im dichtesten Moskauer Verkehrsgewimmel dafür, daß niemand von uns verloren ging. CPACIBO!


Wolfgang Irmer

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