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LPC Inforeise 2007: USA

Boeing & United


Nach gründlicher, aufwändiger Vorarbeit von Geschäftsführung und Geschäftsstelle ging es für eine Gruppe von 18 LPC-Kollegen auf die lang erwartete Info-Tour zu Boeing nach Seattle.

Erste Station Chicago. Auf der 95. Etage des Hancock-Centers: „Sundowner“ als Willkommen – ein imposanter Auftakt. Bei United (die Gesellschaft stellte für den Transport günstige Tickets) begrüßte man den LPC als „erste Mediengruppe ever“, die in ihrem Hauptquartier empfangen wurde und gab sodann einen Unternehmens-Überblick. Man sei gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt, fühle sich in der Star Alliance wohl aufgehoben. Es sei kein Problem, die Maschinen zu füllen, vielmehr richte sich das Hauptaugenmerk auf Erlössteigerung durch Innovationen am Produkt, hieß es. „Green light airports“ seien gefordert – also deutliche Verbesserungen der Abläufe am Boden. Die Frage nach neuem Fluggerät stelle sich zur Zeit nicht, die Flotte sei mit rund. 9 Jahren (!) jung; man beobachte und warte ab.


Im Boeing-Hauptsitz nebenan: Briefing zur Konzernstruktur und –organisation mit Schwerpunkt Commercial Airplanes. Zur Frage des US/EU-Streites um direkte bzw. versteckte Subventionen gab es keine neuen Argumente. Die anschließende Bootsfahrt den Chicago-River entlang bot Architektur-Geschichte des 20.Jahrhunderts pur, bevor es weiterging nach Seattle.

Bei Boeing blieb der Dreamliner wegen der aktuellen Probleme leider unter Verschluss. Alle technischen Neuerungen, Composite-Werkstoffe, Fenstertechnologie, Kabinenbeleuchtung, neues Druckausgleichs- und Belüftungssystem seien komplett entwickelt und funktionierten – so die Versicherung. Die Probleme lägen bei Kleinigkeiten – vor allem Bolzen – aus dem Zulieferbereich. Mit sechs Monaten Verspätung käme man aus.

Weiter auf der Tagesordnung: Marktstrategie; Stand der Programme (umsatzbezogen: 737=30%, 767 u. 777 = 61 %, 747 = 9 %), neben der 787 auch die Entwicklung der 747-800; Werkbesichtigung in Everett; Besuch der Mockups und des Customer-Experience Centers, in dem die Kunden anhand von „predesigned“ Bauelementen die Kabine „ihres“ Fliegers virtuell erstehen lassen können.

Überzeugend war auch der Vortrag über das Durchdringen von Umweltfragen in der Firmen- Philosophie. Nicht allein am CO² will Boeing das Problem festmachen, sondern als „Prinzip“ in allen Bereichen – Planung, Verfahren, Material, Produktion, Recycling usw – wirken zu lassen.


Zum besonderen Erlebnis geriet die Begegnung mit Joe Sutter, dem „Vater der 747“, der munter über Anfänge und Triumph dieses zunächst umstrittenen Programms plauderte. Auch ein Highlight: der Besuch im Museum of Flight, einer Sammlung, die keinen Vergleich zu scheuen braucht.

Zusammengefasst: Unsere Gastgeber haben sich viel Mühe gegeben. ihnen gebührt Dank für Organisation, Präsenz und gute Gespräche. Die Rückreise begann mit einem technisch bedingten Flugausfall. Aber dank eines pfiffigen, sehr professionell arbeitenden Counter-Managers wurden alle in die Winde verteilt – nach dem Motto: ob du in den Himmel willst oder in die Hölle, du musst immer über FRA !


Wolfgang Irmer

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