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LPC-Jahrestagung 2017 in München

17. bis 19. November

Podium "Kommt das Ende des Billigflugs?"


Zur Jahrestagung traf sich der LPC in diesem Jahr am Flughafen München. Nach der Begrüssung durch Hans-Joachim Bues vom Flughafen München und LPC-Präsident Peter Pletschacher ging es direkt zum Thema Billigflieger. Prof. Johannes Reichmuth, Leiter des Instituts für Luftverkehr des DLR, Robert Spürk, Vorstand Vereinigung Cockpit und Roland Keppler, Vorstandschef TUIflyj, diskutierten unter der Leitung von LPC-Vorstand Michael Krons über die Zukunft des Billigflugs. Er sei nicht am Ende, da waren sich alle Teilnehmer einig. Nach der Marktkonsolidierung würden die Preise steigen, meinte Roland Keppler, wogegen Prof. Reichmuth diese dauerhafte Preissteigerung nicht kommen sah. Aktuell sahen die Teilnehmer die Lücke zwischen sogenannten “Billigfliegern” und den “full-service” Airlines zugehen: im unteren Preissegment würden Immer mehr Leistungen zubuchbar, und aus dem full-service-Bereich gäbe es immer mehr den Trend, einzelne Leistungen wie Gepäckbeförderung aus dem Tarif zu nehmen und getrennt anzubieten.


Air Berlin-Chef stellt sich dem LPC-Gespräch


Das programmatische Highlight des Freitags folgte sofort: zum ersten Mal seit der Insolvenz von Air Berlin hat sich Vorstandschef Thomas Winkelmann bei der LPC Jahrestagung den Fragen der Fachpresse gestellt. Dabei fand er deutliche Worte: “seit Jahren” wäre Air Berlin pleite gewesen, wenn es das Etihad-Geld nicht gegeben hätte. Keine Strecke hätte Gewinn abgeworfen, Leasingverträge seien zu teuer bezahlt und die LTU-Beschäftigten nie richtig integriert worden. Teilweise sei die finanzielle Lage so bedrohlich gewesen, daß “man nicht mal genug Bonität gehabt hätte, um einen VW Polo zu leasen”. Man merkte ihm an, daß die Angriffe gegen seine Person ihn nicht kalt lassen.


Thomas Winkelmann im Gespräch mit Michael Immel.


Kritik an seinem Vertrag wies er zurück: er sei von Anfang an geholt worden, um die Airline in Teilen zu verkaufen. Winkelmann zeigte sich sehr enttäuscht davon, daß Etihad so plötzlich ein Darlehen nicht ausgezahlt und gleichzeitig eine Zwischenfinanzierung abgelehnt hatte. Lobende Worte fand er für die Bundesregierung, die in grossem Tempo für einen Überbrückungskredit gesorgt hatte, ohne den die Airline den Betrieb sofort hätte einstellen müssen.


Flughafen und Clubabend


Der Flughafen München zeigte dem LPC führte uns anschließend durch das neue Satellitenterminal und erklärte weitere Erweiterungsmöglichkeiten. Der Clubabend fand bei zünftig bayerischem Essen in der Brauereigaststätte Aying statt.



Fotos (c) Roland Oster.


DLR: Raumfahrt in Oberpfaffenhofen


Die Raumfahrt kam am Samstag beim DLR in Oberpfaffenhofen zum Zug. Nach einer spannenden Erläuterung der verschiedenen bemannten und unbemannten Missionen, die am Standort betreut werden, führte uns das DLR-Team durch das Mission Control Zentrum für das Columbus-Modul der Raumstation ISS.


Columbus Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen, Fotos (c) Roland Oster.


Besondere Flugzeuge und Roboterforschung


Ungewöhnlich voll war es im Hangar des DLR: alle vier Forschungsflugzeuge, von der HALO bis zu einer Cessna Caravan waren vor Ort und konnten besichtigt werden, natürlich auch die als “Vulkanasche-Flieger” bekannt gewordene Falcon. Auch verschiedene Aspekte der Robotik-Forschung wurden vorgeführt und über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten informiert.




Ein Flugzeug mit einer sehr wechselhaften Geschichte stand dann auf dem Programm: die Dornier Do 328. Der LPC durfte in mehreren Maschinen buchstäblich hinter die Kulissen gucken. Die Seilzüge der Ruder konnten genauso begutachtet werden wie die moderne Cockpitausstattung, die sich gerade in der Lizenzierung befindet.




Hugo-Junkers-Preis und Wechsel an der LPC-Spitze


Zwei Printbeiträge teilten sich in diesem Jahr den Hugo-Junkers-Preis, der beim Festabend im Münchner Marriott Hotel vergeben wurde. Eine besondere Ehrung wurde dem scheidenden LPC-Präsidenten Peter Pletschacher zuteil: die Jury verlieh ihm den Hugo-Junkers-Preis für sein umfangreiches Lebenswerk.



Unser langjähriger Präsident Peter Pletschacher hat am Sonntag bei der Mitgliederversammlung aus gesundheitlichen Gründen den LPC-Vorsitz abgegeben. Die Versammlung beschloss einstimmig, Pletschacher zum Ehrenpräsidenten zu ernennen.


Zum neuen Präsidenten des LPC wurde der bisherige Geschäftsführer Clemens Bollinger gewählt, Vize-Präsident bleibt Cord Schellenberg. Das Amt des Geschäftsführers übernimmt Christian Klick, Schatzmeisterin Renate Strecker wurde im Amt bestätigt. Neu in den Vorstand wurden airliners.de Chef David Haße sowie Fliegerrevue-Chefredakteur Lutz Buchmann gewählt.


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