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Zu Gast beim LPC in Hamburg: Jens Bischof und Michael Eggenschwiler

Aktualisiert: 7. Sept. 2020

Die Zahlen waren düster, die Eurowings-CEO Jens Bischof und Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler im Luftfahrt-Presse-Club Nord präsentierten. Und auch die Aussichten beschrieben sie alles andere als sonnig.

Michael Eggenschwiler, Jens Bischof, Cord Schellenberg (links nach rechts).


Als hätte es noch einer Bestätigung bedurft, kam fast zur gleichen Zeit aus Berlin die schon befürchtete neue Reisewarnung für die Kanarischen Inseln. „Corona hat uns getroffen wie ein Blitzschlag“, sagte Eggenschwiler. Fast 70 Prozent weniger Passagiere, 60 Prozent weniger Flugbewegungen bis Ende August und aktuell täglich 15.000 statt 50.000 Passagiere höchstens – das ist die bisherige Bilanz von Hamburg Airport. Der Flughafen, so Eggenschwiler, rechne mit einem Verlust von über 100 Mio. Euro. Schwierig für die gesamte Branche seien auch täglich veränderte Rahmenbedingungen.


„Eine Krise in noch nie dagewesenem Ausmaß“ nannte Jens Bischof die derzeitige Lage und sprach von einem „bisher unerreichten Einbruch von 95 Prozent im April“. Die Airline habe sofort mit Kapazitäts- und Kostensenkungsmaßnahmen begonnen. Ursprünglich seien für dieses Jahr 150 Flugzeuge geplant gewesen. Heute seien 51 Flugzeuge im Einsatz. Aktuell liege man mit 70 Prozent unter der Kapazität des Vorjahres. Zur Coronakrise kämen zudem erhebliche Belastungen durch enorm gestiegene Infrastruktur- und Systemkosten.


Trotz der angespannten Situation setze Eurowings auf Vertrauen, Sicherheit und Mehrwert mit einem umfangreichen Sicherheits- und Hygienekonzept, bezahlbarem Komfort und Flexibilität „statt auf Preiskampf“. Damit spielte Bischof auf die Ankündigung von Ryanair an, Flüge für fünf Euro anzubieten. „Ein Fünf-Euro-Ticket ist nicht das, was im deutschen Markt gebraucht wird.“


Ausdrücklich hob der Eurowings-Chef die enge Partnerschaft zwischen der Airline und dem Hamburger Flughafen hervor: „Wir werden die Krise gemeinsam meistern.“ Hamburg als derzeit zweitgrößte Eurowings-Basis sei in den aktuellen Planungsszenarien „enorm wichtig“. Mit 30,3 Prozent Marktanteil ist Eurowings die größte Fluggesellschaft am Airport in der Hansestadt. Seite Juli werden von hier aus 24 Ziele angeflogen. Die Aussichten - darüber sind sich die Experten nicht sicher. Michael Eggenschwiler rechnet mit einer Rückkehr auf rosige Zeiten in der Branche erst für 2025.





Text und Fotos: Wolfgang Duveneck


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